Was für ein Debüt! ENTROPY (ex EA80 / THE NOW DENIAL) setzen mit „Liminal“ ein solch fettes Ausrufezeichen, dass man hier getrost vom Emo-Indie / Skate / Alternativ- Album des Jahres sprechen kann. Erscheint als CD und LP auf CRAZYSANE RECORDS.
Manche Dinge sind hartnäckig. Sie folgen einem wie ein Schatten, ob man will oder nicht. Zum Beispiel die Musik. HANS FRESE verbrachte seine Jugend in diversen Emo- und Hardcorebands wie HILLSIDE und THE NOW-DENIAL, bevor dann mit dem Eintritt ins so genannte Erwachsenendasein Schluss mit lustig war. Keine Band mehr, Konzentration auf Job und Co. Wir alle kennen das. Aber kann das funktionieren - ein solcher Abschied von den eigentlichen Leidenschaften, von der Musik? Offensichtlich nicht. Nach über 10 Jahren ohne Band flossen auf einmal wie aus dem Nichts die Songideen. Riffs, die Hans teilweise schon seit Teenagerjahren im Kopf hatte, fügten sich zusammen, ergaben plötzlich stimmige Songs irgendwo zwischen HÜSKER DÜ, NOTHING oder TORCHE. Offene Gitarren, große Melodien, gleichzeitig aber auch eine gewisse Schwere und Monumentalität. In PHILIPP HEIDEMANN (EA80, THE NOW DENIAL), BENJAMIN KOEVENER und JENS SAWATZKI (DER DRAHT) fand FRESE kongeniale Partner und ENTROPY waren geboren. In langen Studionächten entstanden Songs, die von inneren Konflikten, Körperlichkeit, Krankheit und Hoffnung erzählen und ihre Inspiration aus ganz unterschiedlichen Quellen von Schriftstellern wie Philip K. Dick oder Karl Ove Knausgard bis hin zu persönlichen Erfahrungen mit Angst und Depression ziehen. Ein toller Throwback in die späten 90er / früher 00er. Wie man also sieht: Die Musik wird man nicht so einfach los. Und genau diese Dringlichkeit, dieses Zwingende der Songs, die einfach nach draußen wollten, kann man hören. |