Die DDR-Kultband Airtramp aus Jena veröffentlichen auf ihrem neuen Album "Nirgendland" Vertonungen der Schriftstellerin Mascha Kaleko. Erscheint als CD auf DMG Germany.
1983 gründete sich die Band Airtramp in Jena, Thüringen, DDR. Sie machten eigene Songs in deutscher Sprache, die die Lebenswirklichkeit und die Träume von Jugendlichen im realsozialistischen Alltag beschrieben. Ihre Lieder sprachen vielen Leuten aus dem Herzen, die sich in der Agonie der späten DDR-Zeit nach Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung sehnten. Die Band begann in der wilden und unangepassten Jungen Gemeinde Stadtmitte im Jenaer Stadtzentrum in einem Waschhaus, das zum Probenraum umfunktioniert wurde. Musikalisches Vorbild von Airtramp waren TonSteineScherben – das Motto der Band »Sich fügen, heißt lügen«. Mit den ersten Untergrund-Konzerten wurde die Band schnell bekannt. Um auch in „normalen“ Jugendclubs spielen zu können, musste Airtramp ein sogenanntes Einstufungsverfahren für eine Spielgenehmigung vor einer Reihe von Kulturfunktionären absolvieren. Nach einigen Konzerten vor einem immer größer werdenden Publikum interessierte sich das Ministerium für Staatssicherheit immer mehr für die Band, was 1986 mit einem Auftrittsverbot endete. Ihre Mitbegründer Oliver Jahn und Peter Mühlfriedel reisten im Februar 1987 nach Westberlin aus. Wiedervereint und um einige junge Musiker ergänzt, gibt Airtramp seit 2010 wieder Konzerte.
