Man ist der Gravitation ausgesetzt. Das Leben kann einen heftig zu Boden schlagen, um einen kurz darauf unerwartet in die Sorglosigkeit zu entlassen. In seinem tiefgründigen Debütalbum „White Whisper“ nimmt uns der Berliner Musiker Saal mit auf eine persönliche Reise durch verschiedene Höhen des Seins. Dem Sog seiner eindringlichen Kompositionen kann man sich dabei nur schwer entziehen. Erscheint als Vinyl-LP auf Waterfall Records.
Lange als Gitarrist für Super700 tätig, bleibt Saal seinem Instrument verschrieben. Umso überraschender heben seine Songs plötzlich ab – Piano, Synthesizer, Klarinette und Saxofon befördern sie in unerwartete Höhen, mit einer Leichtigkeit, die einem den Boden unter den Füßen wegzieht. Dabei lässt er uns immer wieder wie zufällig am Schaffungsprozess seiner Musik teilhaben. Die Luft flirrt, die Geräte surren, der Hall verklingt, es bleibt die Fliege im Raum. Dem Überschwang der Kompositionen ausgeliefert landet man so stets wieder im Hier und Jetzt, unverblümt dem Rückgrat der Produktion ausgesetzt, das Herz voller Emotionen. Vor ein paar Jahren zog sich Johannes Saal in die Berge Südfrankreichs zurück. "White Whisper" ist ein Album, dem man diese Abgeschiedenheit und Ruhe anhört. Saal, der bereits mit Acts wie Alin Coen, KAKKMADDAFAKKA, Erlend Øye oder Dead Skeletons zusammenarbeitete, gründete hier mit den Pinkmoon Studios einen kreativen Schaffensort für sich und andere Künstler. Als eigensinniger Erzähler wendet sich Saal an uns, mit einer Stimme, die changiert zwischen brüchigem Timbre und hoher Klarheit. Mit einer Direktheit, einer Zerbrechlichkeit, die in Momenten an Nick Drake erinnert, mit Klangsphären, die einen zuweilen an Radiohead oder Beck denken lassen, ist er dabei stets den Licht- und Schattenseiten des Lebens zugewandt.
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