Die Planungen für die Live-Aufnahme im Aachener Dumont begannen im Jahr 2018, ohne die damaligen Ahnungen, dass es sich um den Mitschnitt unseres vorletzten Konzerts handeln würde. Die Unwägbarkeiten der Pandemie führten dazu, dass diese Aufnahme erst im Herbst 2021 realisiert wurde. Der Dumont ist für die Band mehr als nur ein Veranstaltungsort. Seit 2011 beendeten wir dort fast jede Tournee, und die einzigartige Atmosphäre, der Club-Vibe und die Gastfreundschaft von Armin Burke machten ihn zu einem perfekten Ort für die Musik von Double Trouble.
Die Pandemie im Jahr 2020 brachte eine unerwartete Pause mit sich. In dieser Zeit begann die Arbeit an "Dumont Dancer". Die Musik für dieses Programm wurde als Einzelstücke und als lange Form konzipiert, wobei das Ziel war, Gruppenimprovisationen und Übergänge so zu steuern, dass dem Publikum nicht klar wird, was geplant und was spontan ist. Gleichzeitig wurde darauf geachtet, den Musikern maximale gestalterische Freiheit zu ermöglichen.
In den kurzen Phasen der Freiheit wurde intensiv geprobt, sogar einmal in Aachen, wo Armin uns das Dumont für mehrere Tage öffnete. Das Gefühl, endlich wieder gemeinsam Musik zu machen, war unbeschreiblich schön. Die Aufnahme dokumentiert auch das erste Konzert im Dumont ohne Auflagen und mit vollem Haus. Die Energie und positive Stimmung der Musik und des Publikums in diesem besonderen Raum sind spürbar. Das Album wird als ein optimistisches Statement für die Zukunft der Live-Musik betrachtet.
Anfang 2022 spielten wir für unser Label jazzwerkstatt ein weiteres beeindruckendes Konzert im Berliner Institut Français. Kurz darauf äußerte Robert den Wunsch nach neuen musikalischen Abenteuern. Es wurde klar, dass die Einzigartigkeit unserer Band, die wir immer als große Stärke betrachteten, nicht einfach durch einen musikalischen Ersatz zu ersetzen war. Das gemeinsame Musizieren mit Jonas und Robert begann bereits 2003 in der Band des belgischen Gitarristen Frederik Leroux. Seit meiner Rückkehr nach Berlin im Jahr 2007 verbindet mich mit Andreas eine tiefe musikalische Freundschaft. Seit der Veröffentlichung unserer ersten CD "Double Trouble" im Jahr 2011 hat sich mein Spiel, meine 'musicianship' und mein Blick auf Improvisation im Jazzkontext durch die Tourneen mit diesen fantastischen Musikern grundlegend verändert. Dankbar blicke ich auf diese Zeit zurück, und manchmal träume ich noch von unseren Konzerten. Die geschlossene Tür weckt Wehmut, aber gleichzeitig bin ich gespannt auf die Türen, die sich in der Zukunft öffnen werden.