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CHRYSANTHS

Leave No Shadow

Langsam und anmutig ins Blickfeld tanzend, fühlt sich Chrysanths’ Debütalbum "Leave No Shadow" von Anfang an wie ein großes Werk an. Eine tiefgründige, farbenfrohe Welt, gestaltet von der Multi-Instrumentalistin Emily Scott, "Leave No Shadow" beschwört die Unmittelbarkeit des Moments, die Fülle der Sinne, den Fluss und das Drama der Existenz herauf. Scott webt komplexe Streicharrangements, die sich harmonisch mit ihrem fließenden Klavierspiel und ihren mühelosen Gesangsauftritten verbinden. Es ist der Klang einer einzigartigen Künstlerin, die ihre Stimme findet. Aufgenommen in Schottland, mit Emily Scott fest im Produzentensessel, findet "Leave No Shadow" die Künstlerin in neuem Terrain, das sich von dem ihrer Band, der in Glasgow ansässigen Modern Studies, unterscheidet. Die markantesten klanglichen Elemente hier sind die wirbelnden, einhüllenden Streicharrangements, geschrieben von Scott. Mit Susan Bears durchdachtem Bass und Owen Curtis Williams' zarten Schlagzeug nimmt das Album einen luxuriösen Klang an, der an Jean Claude Vanniers Studioarbeiten der späten 60er Jahre oder das eindringliche Weltenbauen von Scott Walker in der Fontana-Ära erinnert. Im Mittelpunkt jedes Stücks stehen Scotts Songwriting, das gleichzeitig elegisch und feierlich ist. Obwohl klassisch ausgebildet am Kontrabass, ist Scotts Streicharbeit instinktiv und natürlich; während sie von romantischen Komponisten wie Debussy oder Bartók beeinflusst ist, fühlt sie sich neu und voller Wunder an. Manchmal malen die Streicher im Breitbildformat oder fokussieren sich hypergenau auf kleine Details, oft steigen sie zu fast unerträglicher Spannung auf, bevor sie in purem Hörvergnügen abebben. Begleitet von sich selbst am Klavier, wird jedes Lied von einem inneren Drama angetrieben, das linear ist, mit weitläufigen Erzählungen, vorgetragen mit Bravour und Reflexion. Die schmelzenden Geigen und der wogende Streicherkonzert in "Leave No Shadow" erinnern an Puccinis romantische, malerische Streicherelegien (nicht zuletzt sein Werk "Cristantemi" von 1890 - Chrysanthemen), aber es gibt ein unverwechselbares Gefühl einer Künstlerin im vollen Fluss, vollständig in ihre Vision vertieft und deren Entfaltung. Scott mag in der Welt von Chrysanths eingetaucht sein, aber es ist eine Welt mit einer Tür, die dem Zuhörer offen steht, eine Tür zu einem geheimen Garten voller kleiner Wunder. Geschrieben zwischen 2020 und 2022, findet Scott in "Leave No Shadow" Freude an der Abgeschiedenheit, zoomt auf die kleinen Details ihres Zuhauses und ihrer unmittelbaren Umgebung ein und spinnt Klanguniversen, die sich anfühlen, als würden sie aus jedem Moment hervorbrechen. Obwohl Chrysanths’ Kompositionen und Klangfarben manchmal schwermütig sind, sind sie von Farbe und kühnen Tonwechseln durchzogen, die oft Freude hervorrufen. Die Introspektion des Schreibens lädt den Zuhörer in Chrysanths' private Welt ein, eine blühende Fantasie voller Unmittelbarkeit der Sinne. Der erste Track "Snow" nutzt das Stereofeld meisterhaft und fühlt sich üppig und tief an, erinnert an Scott Walkers "It’s Raining Today" oder Kate Bush um "The Sensual World". Die fallenden Klavierfiguren ähneln den leichtesten Schneeflocken, die in Schwärmen fallen. Bei "Rising" ist der Ton dunkler, mondbeschienen und kristallin, mit einem schlingernden Schlagzeugmuster, über das sich Scotts Gesang mit komplizierten Streicharrangements erhebt, die in ihrer dramatischen Spannung köstlich sind. Der Effekt erinnert an Nick Caves Sinn für das Makabre, aber die offensichtliche Freude, die Scott am kreativen Prozess hat, strahlt durch die Dunkelheit. Beim zentralen Stück des Albums, "Stones", drängen Schlagzeug, Klavier und Gesang die Streicher in eine unterstützende Rolle, mit Scotts Verkündung "Leave no shadow at all" und Beschreibungen des Schwebens im Weltraum. Der Erzähler fliegt aufwärts in die Sonne, ein Ikarus, der ins Licht pirouettiert, ohne weder Schatten noch Spur von sich auf der Erde zu hinterlassen. Bei "Blinds" gibt es eine inhärente Angst in den Veränderungen, ein winterliches Kriechen, das sich in einen Dur-Akkord auflöst, bevor es in die Dunkelheit springt. Das Fundament aus Streichern und chromatischen Läufen am Klavier erinnert an die Arbeiten von Alice Coltrane in den mittleren 70er Jahren, aber ohne ablenkende Mystik fühlt sich Chrysanths’ Musik in der Gegenwart verwurzelt, im angeborenen Drama eines Moments, der in den nächsten übergeht. Chrysanths, oder Chrysanthemen, gelten in der westlichen Welt traditionell als Blumen des Todes und der Trauer. Während in Emily Scotts Werk "Leave No Shadow" eine eingebettete Traurigkeit liegt, weist die Komplexität und das feine Gespür der Musikerin auch auf Erneuerung hin. Im Tarot lehrt der Tod, Lebensweisen zu überwinden, weist auf persönliches Wachstum und Wiedergeburt hin. Der Tod lehrt uns auch, den Augenblick zu feiern, uns auf die Gegenwart zu konzentrieren und das Leben zu feiern. "Leave No Shadow" verkörpert diese Gefühle, reflektiert über die kleinen Schätze, zwischen denen wir uns bewegen. Chrysanths’ flüssiges Geschichtenerzählen entfesselt Welle um Welle von Emotion und Hörvergnügen: manchmal heftig, oft sanft, immer hier und immer jetzt. "Leave No Shadow" wird am 13. September auf CD / LP / Digital über Chemikal Underground veröffentlicht.
CHRYSANTHS - Leave No Shadow - CD 27702 bei Broken Silence
CD 27702
Tracks
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Label

Chemikal Underground

Sparte

Independent International

File underIndie-Folk | Art-Pop
Veröffentlicht27.09.2024
Tonträger1 CD
Weitere Formate
LP 27703 Pink Vinyl  
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1Snow
2Rising
3Late Bloomer
4Landscapes
5Greenhouse
6Stones
7Blinds
8Repose
9Fleet
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