Zwischen Dialekt, Pop und Poesie: Anna Buchegger verleiht dem Begriff „Heimat“ auf ihrem zweiten Album eine neue Bedeutung.
Wo fängt Heimat an – und wo hört sie auf? Mit dieser Frage beschäftigt sich Anna Buchegger seit ihrem gefeierten Debüt Windschatten (2024). Auf ihrem zweiten Album „Soiz“ führt die Salzburger Musikerin diese Auseinandersetzung konsequent fort – und öffnet den Begriff „Heimat“ für all jene, die sich in den engen Definitionen von Herkunft und Zugehörigkeit nicht wiederfinden. Auf „Soiz“ zeigt sie sich musikalisch gereift, nachdenklich, manchmal geheimnisvoll und immer mutig genug, auch Leichtigkeit zuzulassen. Der Titel steht programmatisch für das gesamte Werk: Salz – das „weiße Gold“ ihrer Heimat Salzburg – wird hier zur vielschichtigen Metapher. Die Künstlerin verwebt Dialekt und Pop zu einer einzigartigen Klangsprache, die zwischen Tradition und Zeitgeist balanciert. Ihre Herkunft ist spürbar, ohne nostalgisch zu werden; ihre Offenheit klingt modern, ohne glatt zu wirken. Das „Soiz“ auf ihrer Haut steht für das Leben selbst – rau, echt, und manchmal wund.