In Antzaats Musik gab es schon immer einen Hauch von H. P. Lovecraft, aber dieses Mal ist er ausgefeilter. Beispielsweise ist der Titel „Shores of Madness“ direkt von „At the Mountains of Madness“ inspiriert. „Madness“ war ein Titel, den Antzaat als übergreifenden Begriff für die A-Seite als passend erachtst. Die Titel auf dieser Seite bilden jedoch im Vergleich zur Ronarg-Seite keine zusammenhängende Erzählung. Diese Titel können für sich allein stehen. Verfall, Wiedergeburt und Wahnsinn sind deutlich vorhanden. Die Band sah ein geteiltes Album als idealer Ausweg, musikalisch von ihrem Hauptmaterial abzuweichen. Die Musik von Ronarg lässt sich auf die Zeit zurückführen, als er in Antwerpen studierte. Er verspürte den Drang, etwas zum Thema „Krieg“ zu schaffen. Allerdings hatte er damals nicht genug Wissen, um diese Idee vollständig auszuarbeiten. Das Thema fühlte sich zu schwer an und Ronarg konnte es nicht überzeugend genug rüberbringen, also wurde diese Idee auf Eis gelegt. Ein Wendepunkt kam, als das Haus seiner Großmutter geräumt wurde. Dabei kam ein Schatz an Familienfotos und Dokumenten zum Vorschein und Ronarg begann, seinem Vater Fragen zu diesen Erinnerungsstücken zu stellen, was faszinierende Geschichten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs ans Licht brachte. Ronarg empfand ein tiefes Gefühl der Verbundenheit und Trauer um seine verstorbenen Familienmitglieder, ein untröstliches Gefühl, das er nur durch kreativen Ausdruck loswerden konnte. Anschließend vertiefte sich Ronarg durch Filme, Dokumentationen, Gedichte und Zeugenaussagen vollständig in den Ersten Weltkrieg. Er beschäftigte sich auch mit dem Werk von Max Ernst und vertiefte sich in das Familienarchiv. Allmählich begann sich ein musikalisches Konzept herauszubilden. Die frühen Songs sind ziemlich naiv, aber gegen Ende der B-Seite werden sie von dunklen Gefühlen und Melancholie durchdrungen. Dies spiegelt nicht nur Ronargs Naivität wider, mit der er dieses Projekt begann, sondern auch, wie viele junge Männer mit einem naiven, idealisierten und heroischen Bild des Krieges auf das Schlachtfeld geschickt wurden. Dort wurden sie bald mit Realität und Schrecken konfrontiert. „Morgen, ein Tag, der nie kommt. “
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