Evan Parker, der unermüdliche Pionier der freien Improvisation, und der experimentelle Klangkünstler Matthew Wright haben mit ihrem Trance Map Projekt erneut die Grenzen des Möglichen ausgelotet. Ihr neuestes Werk, Transatlantic Trance Map, ist nicht nur ein weiteres Album, sondern ein gewagtes Experiment, das die kreative Kraft moderner Technologie mit den Feinheiten der improvisierten Musik verbindet. Erscheint als CD auf False Walls.
Das Album dokumentiert ein außergewöhnliches Ereignis: ein simultanes Konzert zwischen sieben Musikern in Faversham, Kent und sechs Musikern in New York City. Dies geschah unter Einsatz der innovativen SonoBus-Software, die nahezu latenzfreie Echtzeit-Kollaborationen ermöglicht. Was Parker und Wright hier geschaffen haben, ist ein Klangraum, der sich über den Atlantik erstreckt und die kreativen Energien zweier vibrierender Musikszene vereint. Parker beschreibt das Projekt als eine Abfolge von Duos und Trios, die durch spontane Einwürfe der Musiker ergänzt wurden. Diese improvisatorische Offenheit und der ständige Fluss von Ideen machen das Album zu einem lebendigen Organismus, der bei jedem Hören neue Facetten offenbart. Die Komplexität der Interaktionen zwischen den Musikern wird durch die meisterhafte Post-Produktion von Wright zusätzlich hervorgehoben. Er hat es geschafft, die Feinheiten und Nuancen, die in der Live-Über tragung möglicherweise verloren gegangen wären, herauszuarbeiten und dem Zuhörer zugänglich zu machen.