Eigentlich dachte man bereits nach dem Debütalbum "Aus Wachs" (2018), dass die Band aus Stuttgart mit ihrem nervös-melodiösen Post-Punk mal richtig groß werden würde. Stattdessen zog sich die vierköpfige Band zurück, um mit Tobias Siebert (Marcus Wiebusch, Enno Bunger) und im eigenen Studio im Funkhaus Berlin an einem neuen Sound zu basteln. Weniger Post-Punk, eine breitere Klangpalette inklusive Bläsern und Klavier und eine getragene Melodieführung erinnern in manchen Momenten an The National, dann wieder an eine poppigere Version von einschlägigen deutschsprachigen Noise Bands mit New WaveEinflüssen und Verbeugungen vor den Punkwurzeln. Textlich kreist die gesamte Platte um die Farbe Blau und ihre Analogien - Vergangenheit, Depressionen, Unverständnis gegenüber der Welt, Einsamkeit und Melancholie. Großartiger nächster Schritt einer Band, die sich Schubladen schon immer gekonnt verweigert hat, trotzdem in so viele hereinpasst und mit diesem Wurf definitiv an Schwung gewinnen wird!