Die Würzburger Band Zement legt mit ihrem vierten Album eine Klanglandschaft vor, die tief in den musikalischen Archiven gräbt und dabei ein eigenständiges, energiegeladenes Werk schafft. Irgendwo zwischen Krautrock, Noiserock und Electronica bewegt sich "Passagen". Eingängig aber irgendwie auch verschroben. Erscheint als CD und Vinyl-LP auf Crazysane Records. Schon auf ihren Vorgängeralben bewies die Band ihr Händchen für ungewöhnliche Sounds. Auf "Passagen" setzt das Duo dies unbeirrt fort. Besonders der Song "Station to Station" erweist sich als pulsierendes Tanzmonster mit deutlichen Anleihen an den NY-Punkfunk-Sound, der an Bands wie !!! erinnert. Ein treibender Groove, ein kuhglockenähnliches Rhythmusinstrument und eine hypnotische Struktur lassen den Song auf der Tanzfläche explodieren. Trotz ihres Namens rühren Zement keinen Beton an, sondern mischen gekonnt Elemente aus 80s-Disco, NYC-Punkfunk, Mathrock und Motorik-Beats zu einer faszinierenden Retro-Ästhetik. Die Band verwebt ihre Einflüsse mit großem Gespür für Atmosphäre und Dynamik, mal mit Gesang, oft aber instrumental, wodurch ein cineastischer Sound entsteht, der mit jedem Hören mehr Facetten preisgibt. „Passagen“, so der Albumtitel, hält, was er verspricht: Es sind musikalische Übergänge, die sich stetig weiterentwickeln, Genres miteinander verweben und den Hörer auf eine Reise mitnehmen. Ein Werk, das mit jeder Wiederholung neue Details offenbart und dabei gleichermaßen intellektuell wie körperlich fesselnd bleibt.
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