Die isländische Cellistin und Komponistin Gyða Valtýsdóttir (Mitglied von múm) hat mit "Ox" ein Album geschaffen, das sich jeder klaren Kategorisierung entzieht – und genau darin liegt seine Faszination. Zwischen Neo-Klassik, Avantgarde, Ambient und improvisierter Klangkunst bewegt sich die Musik in einem fließenden, organischen Strom, der zugleich meditativ und herausfordernd ist. Erscheint als Vinyl-LP auf Diamond.
Von den ersten Tönen an entfaltet Ox eine fast zerbrechliche Atmosphäre. Valtýsdóttir nutzt ihr Cello nicht nur als Melodie- oder Harmonieinstrument, sondern als klangliches Experimentierfeld: Sie lässt es seufzen, vibrieren und flüstern, setzt Loops, Effekte und zarte elektronische Texturen ein. Das Ergebnis sind Stücke, die eher wie abstrakte Gemälde wirken als wie klassische Kompositionen – sie scheinen zu schweben, ohne jemals ganz greifbar zu werden. Ihre Stimme taucht gelegentlich auf, nicht als dominierendes Element, sondern als weiteres Instrument, das sich in das Gesamtbild einfügt. Besonders eindrucksvoll ist dies in Tracks wie Unborn, wo ihre gesanglichen Fragmente über zarte, sich entfaltende Streicherflächen gleiten. Die Musik fühlt sich an, als würde sie aus einer anderen Dimension herüberwehen – fragil, aber voller Intensität. Valtýsdóttirs Ansatz ist intuitiv, fast traumwandlerisch. Ox folgt keiner traditionellen Songstruktur, sondern entwickelt sich wie ein Fluss, mal sanft murmelnd, mal in tiefen Strudeln versinkend. Es ist ein Album, das man nicht einfach nebenbei hört – es verlangt nach Hingabe, nach vollständigem Eintauchen.
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