Wenn drei der spannendsten Improvisationsmusiker der Baltimore / DC-Szene ein gemeinsames Projekt starten, darf man mehr als nur ein typisches Instrumentalrock-Album erwarten. "Snakes of Albuquerque", das Debütalbum von Skullcap – bestehend aus Janel Leppin (Cello, Minimoog), Anthony Pirog (E-Gitarre) und Mike Kuhl (Schlagzeug, Percussion) – ist ein wilder, intuitiver Ritt durch Genres, Klangfarben und Atmosphären, der sich jeder einfachen Kategorisierung entzieht. Erscheint als CD und Vinyl-LP auf Cuneiform.
Was sofort auffällt: Diese Musik lebt vom Zusammenspiel. Es ist ein Miteinander, kein Nebeneinander. Leppin, bekannt für ihre genreübergreifende Arbeit mit Priests und ihren eigenen Projekten, bringt mit Cello und Synthesizer eine texturreiche Tiefe ein, die zwischen elegischer Melancholie und spaciger Experimentierfreude pendelt. Pirog, dessen Gitarrenspiel von Guitar. com als „interstellar in seiner Komplexität“ beschrieben wurde, liefert scharfe Riffs, flirrende Soundscapes und eruptive Ausbrüche, die das Klangspektrum stets aufs Neue aufbrechen. Und Kuhl? Der hält das Ganze rhythmisch zusammen – mit jazziger Präzision, rockiger Energie und einer großen Offenheit für spontane Dynamikwechsel. "Snakes of Albuquerque" ist kein Album zum nebenbei Hören. Es fordert Aufmerksamkeit, spielt mit Erwartungen und lässt die Zuhörenden oft staunend zurück – besonders, weil die Instrumentierung allein schon ungewöhnlich ist. Cello trifft Moog trifft freigeistige Gitarre, und das Ganze wird von einem Schlagzeug getragen, das ebenso strukturiert wie frei agiert.